Freitag, 4. März 2016

Theodor Storm, ein schönes Gedicht ...

Die Alten



Wenn man jung ist und modern,
möchte man natürlich gern
alles neu- und umgestalten,
doch, wer meckert dann? Die Alten!
Will dynamische Ideen
endlich man verwirklicht sehen,
zieh'n sich sorgenvolle Falten;
ja, so sind sie, unsere Alten!
Krieg und Elend, Hungersnot;
manchen Freundes frühen Tod;
doch sie haben durchgehalten,
ja, das haben sie, die Alten!
Was sie unter Mühʼ und Plagen
neu erbaut in ihren Tagen,
wollen sie jetzt gern erhalten:
Habt Verständnis für die Alten!
Bändigt Eure jungen Triebe,
zeigt den Alten Eure Liebe,
lasst Euch Zeit mit dem Entfalten,
kümmert Euch um Eure Alten!
Wozu jagen, warum hetzen?
Nach den ewigen Gesetzen
ist die Zeit nicht aufzuhalten.
Plötzlich seid Ihr dann die Alten!
Und in Euren alten Tagen
hört Ihr Eure Kinder klagen;
ach, es ist nicht auszuhalten,
immer meckern diese Alten!
Ja, des Lebens Karussell
dreht sich leider viel zu schnell;
drum sollten sie zusammenhalten,
all die Jungen und die Alten!
   

1 Kommentar:

  1. Guten Morgen, hier meldet sich treueste Dorfbookfan aller Zeiten. Ein wunderschönes Gedicht, viele Menschen müssten sich das mal vor Augen halten, was wären die Alten ohne Jungen, und die Jungen ohne die Alten. In diesem Sinne, der treueste Dorfbookfan aller Zeiten

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